Verarbeitungshinweise:
Bevor Sie anfangen, beachten Sie bitte, dass zu einem optimalen
Ergebnis nicht nur eine gute Farbe gehört. Nachfolgende Punkte
beeinflussen Ihre Arbeit:
• Prüfen Sie den
Untergrund
Der lose Staub muss gut
entfernt werden. Dazu benutzen Sie am besten je nach
Untergrund:
0 |
> |
Waschverdünnung oder Waschbenzin (milder). Im Anschluss
können Sie mit Staubbindetüchern (Honigtüchern) noch einmal
über die ganze Fläche gehen. Entsorgen Sie Farbreste
getrennt vom Abwasser. Abbeizer und schwer metallhaltige
Anstriche als chemischen Abfall entsorgen. |
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Bevor Sie grundieren, sollten Sie den
Untergrund auf Unebenheiten, Kratzer , Poren, Risse und Löcher
überprüfen.
Zur Verfestigung tragen Sie zuerst 1 – 2 Farbanstriche 2K.- EP.-
Tiefengrund 51 – 9999 auf.
Um einen optimalen Untergrund für den Lackaufbau zu erhalten
schließen Sie die Löcher
bei GFK
> mit Polyester- Harz + Matten
bei Stahl im Unterwasserbereich > mit
Epoxydharz – Spachtel
bei Holz im Unterwasserbereich > mit
Epoxydharz - Spachtel
im Anschluss verarbeiten Sie PU– oder Feinspachtel.
0
Spachtelstellen sollten immer
vorgrundiert werden, damit sie später nicht durch den Decklack
erkennbar sind.
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Wählen Sie nun für Ihr Boot die passende Grundierung aus
siehe Technische Merkblätter.
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Temperatur und Luftfeuchtigkeit >
beeinflussen den Glanz der Farbe sowie die Trockenzeit
0
• |
Verarbeitungs- Temperatur
sollte zwischen > 15-20°C liegen. |
• |
Luftfeuchtigkeit > maximal 70
% betragen |
• |
je niedriger die Temperatur >
umso mehr Verdünnung ist für die optimale Streichbarkeit
erforderlich,( Farbverlauf ) jedoch verringert sich die
Deckkraft und die Schichtstärke. Es sollte ein 2ter oder ein
3ter Farbauftrag folgen. |
0
Ist die maximale
Überstreichbarkeitszeit überschritten, (keine Haftung mehr zum
Untergrund) muss erneut angeschliffen werden.
Die Überstreichbarkeit richtet sich nach der Temperatur und
Schichtstärke. Die Zeit kann zwischen 3 und 8 Tagen liegen.
Ist die Durchtrocknung bereits zu weit fortgeschritten, schleifen
Sie für den Endanstrich den Untergrund nochmals an.
Empfehlung: P 280er - P 400er trocken
P 600er – P 800 er Nass – Schleifpapier
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Anschließend den Schleifstaub bitte wieder gut entfernen.
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Bevor Sie mit dem Auftragen der Farbe
beginnen, sorgen Sie für möglichst staubfreie Umgebung. Befeuchten
Sie den Hallenboden mit Wasser, legen Sie Planen oder Papierbahnen
aus. Tragen Sie nach Möglichkeit flusenfreie Kleidung >
Papier–Lackieranzüge.
Sorgen Sie für eine gute Belüftung.
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Handwerkzeug: > wählen
Sie zwischen Pinsel, Rollen und Spritzen.
Beim 1. Anstrich eignet sich besonders der Pinsel. Die Farbe kann
durch die Streich-Bewegung am besten in den Untergrund eindringen.
Somit erreichen Sie eine optimale Verbindung und Haftung zum
Untergrund. Ein qualitativ guter Pinsel gewährleistet auch ein gutes
Streich-Ergebnis. Tragen Sie die Farbe immer im Kreuzgang auf, d.h.
streichen Sie einmal senkrecht und einmal waagerecht, bis Sie ein
gleichmäßiges Lackierbild erreicht haben. Zum Schluss sollten Sie
von unten nach oben streichen, damit vermeiden Sie Pinselstreifen.
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Beim Rollen kann man große Flächen
rationeller bearbeiten.
Lammfellrollen > hinterlassen oft
orangenartige Strukturen.
Schaumstoffrollen > werden häufig vom Lösungsmittel zersetzt.
Mohairrollen >
erzielen oft das beste Ergebnis.
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Durch Rollen des Lackes kann Luft mit
in die Farbe eingearbeitet werden, dies führt zu Bläschenbildung. Um
dieses zu vermeiden, sollten Sie im Anschluss nach dem Rollen einmal
mit einem Pinsel (harte Borsten) überstreichen, Sie öffnen dann die
Blasen und die Luft kann entweichen.
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Temperatur: >
verarbeiten Sie den Lack nie im prallen Sonnenschein oder bei
zu hohen Temperaturen.
Dies kann zu Rissbildungen und Blasen im Lack führen. Die untere Schicht ist
noch nicht durchgetrocknet, wobei die obere Schicht ausgetrocknet
ist. Dies führt zu Rissbildungen. Auch die Luftfeuchtigkeit
beeinflusst das Lackierbild.
Durch zu hohe Luftfeuchtigkeit besonders in den Morgen– und
Abendstunden kommt es immer wieder zu Glanzverlusten, besonders im 2
- Komp.- Lack – Bereich.
Alle herkömmlichen Bootslacke dürfen mit gut bezeichnet werden.
Sollte trotzdem nicht das gewünschte Lackierergebnis erreicht
werden, handelt es sich zu 90% um Lackierfehler.
Hier nur einige Probleme /
Ursachen / Lösungen:
1. |
Der Anstrich hat keine Haftung
zum Untergrund: |
1a. |
Fehlerursache: |
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Es sind Fettrückstände auf dem
Untergrund, es wurde nicht ausreichend gereinigt, bzw. der
Untergrund wurde nicht genügend angeschliffen.
Siliconrückstände sind nicht sichtbar. |
1b. |
Lösungsvorschlag: |
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Anstrich durch Schleifen
entfernen, abwaschen mit Siliconentferner, reinigen mit
Siliconentferner, Lackaufbau neu auftragen. |
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2. |
Siliconkrater = kleine runde
Vertiefungen im Lack > der Lack wird weggedrückt. |
2a. |
Fehlerursache: |
|
Der Untergrund wurde nicht
ausreichend von Fettrückständen gereinigt.
Auch Fingerschweiß kann zu Fettrückständen führen
(Gummihandschuhe tragen). |
2b. |
Lösungsvorschlag: |
|
Kompl. Lackaufbau entfernen
durch schleifen, entfetten mit Siliconentferner.
Geben Sie Antisilicontropfen in den Decklack sie zerstört
Siliconrückstände.
ca. 4–10 Tropfen auf einen ½ Liter fertigen Decklack.
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|
3. |
Blasenbildung: Blasen
bilden sich durch Luft, Wasser eingeschlossene
Lösungsmittel. |
3a. |
Fehlerursache: |
|
Auftragen zu schnell
aufeinander folgender und zu dicker Lackschichten >
Lösungsmittel können nicht entweichen. Feuchter Untergrund
oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. |
3b. |
Lösungsvorschlag: |
|
Abschleifen der schadhaften
Stellen–Neuaufbau der Lackschicht. |
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4. |
Streifenbildung: Der
Lackauftrag ist nicht gleichmäßig / Streifenbildung /
wolkig, dunkler / heller. |
4a. |
Urache: |
|
Die Farbe wurde zu stark
verdünnt, die Antrocknung war zu schnell
> dadurch war kein guter Verlauf der Farbe mehr möglich Wolkenbildung
> Farbschichtstärke unterschiedlich. Zu hohe oder zu niedrige Temperatur,
Farbe zu dick oder zu dünn aufgetragen. Pinsel nicht
geeignet. |
4b. |
Lösung: |
|
Abschleifen und einen neuen
Anstrich auftragen unter Berücksichtigung der vorgenannten
Fehlerquellen. |
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5. |
Keine Trocknung:
Farbe (2–Komp.–Lack) wurde falsch ausgemischt. |
5a. |
Ursache: |
|
Bitte halten Sie immer das auf
dem Etikett angegebene Mischungsverhältnis ein. Verfallen
Sie nicht in „den Glauben um so mehr Härter, um so schneller
ist die Trocknung. Diese weit verbreitete Meinung ist f a l
s c h “ Durch Übervernetzung des Lackes kann eine Trocknung
auf lange Dauer eingeschränkt werden ! ! ! |
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6. |
Glanzverlust: Glanz
erreicht nicht den gewünschten Spiegel. |
6a. |
Ursache: |
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Untergrund > |
zu unregelmäßig (z.B.
Orangenhaut) |
Glanzverlust > |
Durch Kälte /
Feuchtigkeit z.B. Über Nacht Farbe war noch nicht
durchgetrocknet. Zu geringer Lackauftrag. Falsche
Reinigungsmittel, Zugabe von nicht geeigneten
Verdünnungen. Preiswerte Verdünnungen enthalten oft
Wasser oder werden aus Regenerraten hergestellt,
diese sollten Sie nie für einen 2 Komp.-Lack
einsetzen. |
|
|
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7. |
Orangenhaut: Wellige – Narbige
Lackschicht. |
7a: |
Ursache: |
|
Farbe zu wenig verdünnt.
Einsatz falscher Rollen. Zu niedrige Temperatur, zu dicke
Farbschicht.
Bei Lackieren mit der Spritzpistole: zu schnelles
aufeinander folgendes Spritzen falscher Druck, falscher
Abstand zum Objekt. |
7b. |
Lösung: |
|
Bei Verarbeitung mit einer
Rolle, solange der Lack noch flüssig ist mit einem Pinsel
nachstreichen.
Bei anderer Applikation, warten, bis die Farbe
durchgetrocknet ist, glatt schleifen und einen neuen dünnen
Farbfilm auftragen. |
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8. |
Rissbildung: Spinnennetzartige
Risse oder Ankreuseln des Lackmaterials. |
8a. |
Ursache: |
|
Es wurden falsch aufeinander
folgende Lacksysteme verarbeitet. z.B. unter dem
handelüblichen Namen bekannt: 1 Komp.-Lack / Kunstharz –
Lack / Termoplastischer – Lack / Wasser – Acryl – Lack. Auf
diese vorgenannten Lacke sollte kein 2 Komp.- Lack
aufgetragen werden. Es kann (muss jedoch nicht immer) zu den
vorgenannten Rissbildungen führen. |
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Ablüftzeiten zwischen den
einzelnen Lackiergängen nicht eingehalten. Abfall von
Temperatur. |
8b. |
Lösung: |
|
Anstrich vollständig
entfernen, Reinigung des Untergrundes und neuen Anstrich
aufbauen. |
0
Unsere anwendungstechnischen Empfehlungen, die wir aufgrund unserer
Erfahrungen geben, sind unverbindlich und begründen kein
vertragliches Verhältnis und keine Nebenverpflichtungen aus dem
Kaufvertrag. Sie entbinden den Käufer / Verarbeiter nicht davon
unsere Produkte auf ihre Eignung für den vorgesehenen
Verwendungszweck selbst zu prüfen. Alle Angaben sind allgemein. Im
konkreten Anwendungsfall können jedoch uns unbekannte Faktoren
einfließen.
Weiter Auskünfte in konkreten Fällen erhalten Sie unter der Ruf.-Nr.:
0172-2879015.
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